Portolane

Portolane
Portolane
 
[italienisch], Singular Portolan der, -s, Portulane, bis ins 16. Jahrhundert verwendete mittelalterliche Navigationsanleitungen für Seefahrer (Küstenbeschreibungen des Mittelmeerraumes in fortlaufender Folge; Periplus); zuerst von Italienern gefertigt. Auf den beigefügten Karten, Portolankarten (auch Rumbenkarten, Windstrahlenkarten), sind zahlreiche Windrosen eingetragen, deren sich netzartig überschneidende Windstrahlen (Rumben, Rhomben) die Navigation ermöglichten. Die Portolane sind meist auf gegerbte Felle gezeichnet, genordet und weisen einen Maßstab, aber kein Kartennetz auf. Die insgesamt aus dem 14. und 15. Jahrhundert erhaltenen 130 Portolane (ältestes bekanntes Original ist die Pisaner Karte, um 1300) sind im Wesentlichen italienischer und (jüngerer) katalanischer Herkunft; Letztere stellen nicht nur den Mittelmeerraum und Westeuropa, sondern oft auch Nordeuropa und Asien dar. Die Entwicklung der Portolane ist unbekannt; zum Teil werden sie auf eine nicht überlieferte antike, v. a. auf terrestrische Vermessung beruhende Kartentradition zurückgeführt.
 
 
P., bearb. v. M. de La Roncière u. a. (a. d. Frz., 1984).

Universal-Lexikon. 2012.

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